LINKE muß auf 100% solare Energien setzen

Zu dem Beitrag von Rainer Balcerowiak „Braunkohle forever“, jW vom 21.10.09


Nimmt man nicht nur den Beitrag der „jungen Welt“ zur „neuen Kohlepolitik“ der Brandenburger LINKEN, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, man hätte sich bei der Landtagswahl verwählt. Die CO2-Speicherung scheint kein Problem mehr, obwohl in der Partei selbst entsprechende Argumente dagegen ausgearbeitet wurden durch die Bundestagsfraktion. Dumm wenn ein Dorf über einem kleinen Leck steht. Da wo das Gas über 10% der Atemluft ausmacht (z.B. in Häusern), dort geht es tödlich zur Sache. Insofern kann ich mir gut vorstellen, daß die Bürger nicht begeistert sind, wenn solche teuflisch gefährlichen Lager in Ortsnähe entstehen sollen. Ganz abgesehen von der Ineffizienz des ganzen Verfahrens. Eine zukunftsfähige Politik muß auf den Kohleausstieg und 100% erneuerbare Energien setzen.
Ich habe diesmal auch mit beiden Stimmen in Brandenburg die LINKE gewählt, weil Sie sich für den Ausstieg bei der Braunkohle bis 2040 im Volksbegehren engagiert hatte und man annehmen konnte, daß diese Haltung nicht zur Konkursmasse bei Koalitionsverhandlungen wird. Doch jetzt scheint man davon nichts mehr wissen zu wollen? Wer solche Wahlbetrügereien zuläßt, muß sich nicht wundern, wenn die eigenen Genossen sagen, daß ist mir zuviel Wendehals-Mentalität bei den LINKEN. Man hat offensichtlich noch nichts gelernt aus dem Desaster der Berliner Situation nach 2001.
Doch in der Partei gibt es längst einen ökologischen Flügel, auch in der Brandenburger LINKEN eine AG Umwelt. Dort ist seit langem klar, für die Zukunft muß die Energie vollständig aus den verschiedenen solaren Quellen kommen: Wind, Wasser, Sonne, Biomasse. Auch Geothermie wird einen Beitrag leisten. Wenn in zwei- bis drei Jahrzehnten durch Energieeffizienz und –sparen nur noch 30-40% des heutigen Stroms verbraucht wird, ist 100% solare Versorgung völlig selbstverständlich. Beiträge zur Energiewende findet man unter www.oekologische-plattform.de und die „Tarantel“ als Zeitschrift der Ökologischen Plattform bei der LINKEN berichtet darüber regelmäßig.

Marko Ferst

junge Welt, 26.10.2008




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