Die Seite gegen Hartz IV

 

 

 



Marko Ferst: Trotz Arbeit nicht genug zum Leben ND 22.12.2008

Günter Wallraff: Unser täglich Brötchen, Die Zeit Nr. 19/2008

Thomas Assheuer: Der große Ausverkauf
(Das Unbehagen am Kapitalimus wächst. Nicht einmal Manager vertrauen noch dem Markt. Gerät nun das ganze System ins Wanken? Die Zeit Nr.14/2008)

Warum Hartz IV so teuer wird? Der Mythos vom Mißbrauch

Die Gratis-Konkurrenz
Ein-Euro-Jobs sollen den Langzeitarbeitslosen helfen. Der Erfolg ist umstritten, die Nebenwirkungen sind beträchtlich. Die Praxis zeigt: Die Billigjobs vernichten Arbeitsplätze Von Eva-Maria Thoms (DIE ZEIT, 01.06.2006)

Marko Ferst: Republik der Falschspieler. Gedichte
(Hartz IV und Sozialklau auf dem Prüfstand des Dichters. Was muß sich ändern?)

www.erwerbslosenforum.de
(Erwerbslosenforum Deutschland)

www.tacheles-sozialhilfe.de
Tacheles. Informationen zum Arbeitslosengeld II, Sozialhilf und Grundsicherung

Marko Ferst: Die neue Einheitspartei

Marko Ferst: Montagsdemonstrationen

 

 

Marko Ferst

Hartz IX


Der Blockwart zieht ins Arbeitsamt
ausgeschnüffelt wird jetzt alles
bist du nicht zur Arbeit willig
kehrst die Straße
frist den Dreck
dann wird nicht nur das Geld gestrichen
sondern ab geht es ins Arbeitslager
gleich drei Monate
Stacheldraht so außen rum

Hast du den Trauring
vergessen anzugeben
und findet ein IM das gute Stück
zahlst du Strafe ohne Ende
für dein trautes Glück
nein, eine eigne Wohnung
darfst du nicht mehr haben
ab mit dir ins Obdachlosenheim!

Hast du ein paar Euro
grad genug das Essen zu bezahlen
mühsam dem Arbeitsamt entrungen
und wird dir endlich
ein Job als Sklave angeboten
jeden Cent den du erhalten
zahlst du zurück an Vater Staat

Kommen wir auf Hartz IV zu sprechen
das war der Vorläufer von dem Gesetz
Sozialdemokraten taten die Verfassung brechen
ihr glaubt das nicht?
dann lest es nach!

Grundgesetz Artikel 12, Absatz 1:
"Alle Deutschen haben das Recht,
Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen."
bereits unter Hartz IV alles Makulatur
Empfehlung an die Abgeordneten des Bundestages
schreibt wahrheitsgemäß noch einen Satz dazu:
"Nur Arbeitslose sind Freiwild
und besitzen keine Grundrechte mehr."
So könnte man das doch ergänzen!

7/2004, Marko Ferst

 

 

Montagsdemobeginn am 13.9.2004 in Berlin

 

Wolfgang Reuter

Unterschicht

Unlängst erklärte man ganz oben:
Für alle reicht der Wohlstand nicht.
Sind erst mal Fremde abgeschoben,
bleibt noch ein Rest: die Unterschicht.

Koalition! Nun gib dir Mühe,
bekämpfe den sozialen Gnatz!
Fett schwimmt (wie du) auf jeder Brühe.
Doch was wird aus dem Bodensatz?

Wer oben schwimmt, der lässt es laufen,
steht auch das Wasser bis zum Hals.
Wer unten ist, der muss ersaufen.
Löst das die Krise - schlimmstenfalls?

Das Deutsche Haus ist am Vibrieren,
sein Fundament ist schlecht gesetzt.
Schnell aber kann sein Haus verlieren,
wer Unterschichten unterschätzt.

 

Hier aufgeführte Gedichte können für Protestzwecke auf anderen Webseiten, Flugblättern etc. veröffentlicht werden. Bedingung ist nur, daß informiert wird bzw. ein Belegexemplar an die Autoren geht. Bei Gedichten von anderen Autoren muß gesonderte Rücksprache genommen werden.

Marko Ferst

 

Philip J. Dingeldey

Die postdemokratische Lösung

Frei nach Bertolt Brecht

Nach den zahlreichen Demonstrationen,
Ließ die Regierung per Pressesprecher
Ü berall verkünden, posten und auch bloggen,
Teilt allen recht freundlich mit, dass das Volk
Die freien Märkte gar furchtbar verschreckt habe
Und nur marktkonforme Demokratie
Es wieder bessern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, der freie Markt
Löste das Volk auf und
Kaufte ein neues?

 

 

1989: 40 Jahre Honeckerdiktatur - 2004: 14 Jahre Gelddiktatur

(Slogan auf einer Schautafel am Ortseingang von Paplitz bei Genthin, gesehen Mitte Oktober)

 

 

Montagsdemo vom 30.8.2004 in Berlin

 

 

Berliner Montagsdemo im Sommer 2004

 

Marko Ferst

Republik der Falschspieler


Das Volk ist Ballast
jetzt schließen sie die Schotten
ihre Regie wird durchgezogen
die Niederen dürfen
arbeiten ohne Unterlaß
menschliches Maschinenwerk
abgeschnitten
die Eliten greifen ab
mitgenommen wird jetzt alles
sie bauen ihre eigene Republik
verfaßt jenseits von Verfassung
ein eigener Hofstaat
mit medialer Eskorte
moderne Aristokratie
ihr höchster Leitstern
die blanke Gier

Wahlen bemänteln noch
sie brauchen keine Wahl mehr
vergeblich die Rufe
nach Maß und Verhältnis
sie sind im Rausch
und nicht zu stoppen

Ein deutscher Solon
müßte Kanzler werden
soziale Demokratie
höchsten Stellenwert gewinnen
denn wenn es ökologisch kracht
und abwärts geht
unterm Staatsgebälk
alles wegsinkt
bleibt nichts
vom faulen, teuren Wohlstand
jedoch extreme Ungleichheit
gerinnt als System
auf unterstem Niveau
Zündpulver für alles mögliche
viele Städte heißen nicht Weimar

10/2004

Solon war athenischer Staatsmann (v.u.Z. 640 - 561). Er begrenzte die Adelsrechte, strich die Schulden der Bauern und verbot die Schuldsklaverei.

Udo Osieka

Fallmanager

 

Früher (gerade) noch Mensch,
heute schon ein FALL.

Ja, damit sind SIE gemeint.
Da hört man ja schöne Sachen über Fälle wie Sie.
Hoffnungsloser Fall.
Totalausfall.
Praktisch im Freien Fall.
Ja, schauen Sie nicht so blöd -
machen Sie mal ruhig ihren Kniefall!
Meinen Sie, ich habe Gefallen daran,
Ausfälle wie Sie VERWALTEN zu müssen?
Entwenden Sie mir doch nicht meine
ohnehin zu knapp bemessene Fallzeit;
nein, ich WEIß nicht, was vorgefallen ist,
lassen Sie mich damit in Ruhe,
es wird mir sowieso gleich entfallen.
Wenn Sie so weiterreden, öffne ich die Falltür,
der FALLENSTELLER bin nämlich immer noch ich!
Also leisten Sie sich keinen Rückfall,
Sie sitzen eh schon in der Falle.
Auch noch mit einem Verfallsdatum versehen.

Schön, daß Sie sich das jetzt gefallen lassen.
Vielleicht finden Sie ja einen überfälligen Posten

im Abfallsektor.

 

Udo Osieka: Schöpfung nach Schröder

 

 

 

Marko Ferst

Was wird


Türen schließen sich
aufgerissen werden neue Räume
Brücken sinken hinab
Ungeahntes legt sich frei
selbst Altbekanntes
was als erledigt galt
Öffnen und Schließen
ein eiskalter Hauch
ist jetzt immer dabei
es kehrt nichts zurück
viel Gewonnenes zerrinnt
Brandmale geraten in Sichtweite
noch kann man
nicht viel entdecken
doch alles deutet an
Schiffbruch ist wahrscheinlich

2/2005

 

 

 

 

zur Hauptseite www.umweltdebatte.de