Marko Ferst

 

Es wird darauf ankommen...


Absturz ins dunkle Jahrtausend
auf heißem Grund
zerstobene Hoffnungen
in dem abgrundtiefen Versagen
noch all das Vermessene
mangelnde Spur von Reue
mündet auf eine Pflasterstraße
mitten in die Hölle
klagt zu wem auch immer
es möge vergeben werden
was nicht zu vergeben ist

Die Entgleisung von 1933
kann überboten werden
menschliche Tragik
kennt keine Grenzen
weit offen stehen die Tore
niemand muß die Macht ergreifen
dies ist nicht mehr nötig
den neuen Stacheldraht
legen ganz gewöhnliche Regenten
sie werden es nicht besser wissen
das schwarze Zeitalter
liegt mitten unter uns
jeden Tag bereiten es sich vor
wir sind die Anstifter
Anstreicher

Überrannte
ökologische Demarkationen
eine abgedrängte Zivilisation
im politischen Notstand
wo werden
die neuen Brandherde emporlodern?
was wird unter
dem dünnen demokratischen Firnis
an neuen Bestien
hervorkriechen?
wie treiben Banden
ihre räuberischen Züge?
in was für Lagern
wird die letzte Würde
dahingerafft?
hinter welchen Mauern
wird sich der letzte
schamlose Reichtum verschanzen
noch immer in Gier ausgreifen?
werden wir rechtzeitig
Wüstenplanet sein?

2002, aus dem Gedichtband "Umstellt. Sich umstellen"


 

 

 

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